Gestern fand auf dem Neustädter Friedhof in Hannover eine andere Form des Gedenkens statt. Angehörige und Betroffene, Mitarbeiter von Kirche und Einrichtungen, Herr Walter, der Sozialdezernent der Stadt Hannover sowie zwei Ratsfrauen und ein Ratsherr von Bündnis 90/Die Grünen und ein Ratsherr von der CDU (Überraschung) gedachten den Suchtverstorbenen.
Primär ging es bei der Einweihung des Gedenksteines um jene, die durch eine menschenunwürdige Drogenpolitik ums Leben gekommen sind. Immer wieder fielen Worte, die uns darin erinnerten, dass es Zeiten vor der Substitution und eine in Grenzen akzeptierenden Drogenpolitik gab, denen viele Abhängige von illegalen Drogen zum Opfer gefallen sind, durch gepanschte Drogen, Sekundärerkrankungen, weil ihre Lebensbedingungen unwürdig und die Spritzen verdreckt waren und durch Ausgrenzung. Umstände, die es vollständig abzuschaffen gilt.
Ausgrenzung in einer Gesellschaft, die eine Droge aus legal bezeichnet, durch die jährlich ca. 74.000 durch gesundheitliche Schäden ums Leben kommen, dazu kommen noch rund 15.000 Menschen die bei Verkehrsunfällen mit Alkoholeinfluss ihr Leben lassen.
Rausch ist ein Recht.
Missbrauch kann jedem passieren.
Wir sollten den Menschen helfen, sie nicht verurteilen und ausgrenzen.
Danke an alle, die nicht locker lassen im Kampf um Akzeptanz.
Pressemitteilung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Hannover:
“Wir wollen gedenken und nicht mahnen”
(Fotos: Oliver Kluck, Studio L Hannover)