Nach Kultur, Jugend und Integration erwischt es jetzt auch die Zukunft – in Form von Fahrrädern und Klimaschutz.
Als ob es nicht schon genug wäre, dass Hannover mit Faust, Korn und Kargah das kulturelle Herz herausgeschnitten wird, legen SPD, CDU und FDP jetzt noch eins drauf. Weil’s so schön weh tut. Der ADFC und die Klimaschutzagentur? Auch gestrichen, auch gekürzt. Denn warum sich um die Zukunft kümmern, wenn man die Gegenwart so erfolgreich auslöschen kann?
Da haben wir den ADFC, der sich für sichere Radwege und eine lebenswerte Stadt einsetzt. Ein bisschen mehr Luft zum Atmen, ein bisschen weniger Motorenlärm. Was für eine Idee! Und doch, für unser rot-schwarz-gelbes Bündnis klingt das anscheinend wie ein Luxus. Fahrradstadt Hannover? Da haben die Leute wohl zu lange an der Luft geschnuppert. Also kürzt man den ADFC zusammen, als wäre der Bedarf an sicherem Radverkehr nur ein kurzlebiger Trend. Was bleibt, sind Schlaglöcher und die laute Hupe der Autokultur.
Und dann wäre da noch die Klimaschutzagentur. Die berät Firmen, wie sie klimafreundlicher und nachhaltiger wirtschaften können. Die Mut macht und dabei hilft, dass Hannover vielleicht doch noch eine Chance hat, auf dem Weg zur Klimaneutralität voranzukommen. Unternehmen zu beraten, wie man sich transformieren und dabei den Planeten schonen kann – aber das ist ja nur was für die Zukunft! Also kürzt man der Klimaagentur die Mittel. Was wird da gespart? Nur das Rüstzeug für eine nachhaltige Wirtschaft, ein bisschen Transformationsberatung hier, ein bisschen Klimaschutz dort.
Doch die Pointe, liebe Alle, die Pointe bleibt die gleiche wie schon bei Faust, Korn und Kargah: Hannover wird leer, nicht nur kulturell, sondern bald auch klimatisch veraltet und wirtschaftlich unfähig, mit der Zeit zu gehen. Erst die Hallen, dann die Plätze, dann die Straßen. Das Bündnis spart und spart, bis Hannover aussieht wie ein Schaufenster, in dem alles verstaubt – bis auf ein paar glatt polierte Autospuren.
Denn was passiert eigentlich? Die Radfahrer treten anderswo in die Pedale, die Unternehmen holen sich ihren Klimaschutz woanders, die Jugend sucht sich Räume in anderen Städten. Und was ist mit dem Klimaschutz? Der zieht auch weiter. Was bleibt, ist ein SPD-CDU-FDP-Bündnis, das sich fragt, warum die Straßen so leer, die Luft so dick und die Firmen so altmodisch sind. Hannover, diese Stadt voller Einsparungen, am Ende zur Hälfte gestrichen und zur Hälfte aufgegeben – nur noch Beton und Stillstand.
Und dann wird einer sagen: “Ja, Hannover hat sich zu Tode gespart – aber wenigstens ging es schnell.”
Ich finde, das ist wenigstens eine klimaneutrale Pointe.