was sagt, dann lauschen alle und es mangelt nicht an Kritik.
Nun ist das Geschrei groß, denn er schreibt zu Israel, zu seinen Waffen, zu dem was passiert und zu dem was passieren kann.
Was gesagt werden muss
Und es nichts Falsches, öffentlich zu sagen, das Israel Atomwaffen hat.
Und es ist nichts Falsches zu bemängeln, dass sich die Atommacht Israel der internationalen Kontrolle entzieht.
Und es ist nichts Falsches, die Befürchtung zu haben, dass die Lieferung von U-Booten an Israel, den fragilen Frieden in Gefahr bringt.
Denn es muss legitim sein, den Staat Israel und seine Methoden zu kritisieren, ohne als Antisemit zu gelten.
Was aber ist nun die Kritik an Grass, wo liegt die Empörung:
Es geht darum, das Grass den Aggressor nicht erkennt (Iran).
Das er ein Tabu bricht, das keines mehr ist.
Das er populistisch wird.
Und auch mir erscheint Grass Perspektive zu einseitig. Nach nur kurze Beschäftigung mit dem Nahostkonflikt erkannte ich, dass die Lage dort mitnichten nur mit der Antisemitismusdebatte, der deutschen Schuld oder dem Schwarzweiss-Malen in Richtung Gut und Böse getan ist. Zum einen haben wir Deutschen, mit unserer Vergangenheit eine besondere Rolle, die nicht aus Schuld, sondern aus Verpflichtung gegenüber der Geschichte erwachsen ist. Das andere sind die Konflikte vor Ort, die einem Außenstehenden nur schwer vermittelbar sind, ohne selbst sich auf eine Seite zu stellen. Und das ist das was Grass hier tut. Er ist der Einer der erkennt, was alle schon längst wussten, aber so glaubt Grass, keiner auszusprechen gewagt hat. Er blendet die Gewalt aus, die der iranische Staat sogar gegen sein eigenes Volk einsetzt. Und wie kann ich man sich der Antisemitismusdebatte entziehen, wenn ich es mit einem Staat zu tun hat, der Israel von der Landkarte wischen will.
Es bleibt dabei, den Staat Israel zu kritisieren, muss legitim sein, ohne als Antisemit zu gelten. Aber das wussten schon alle, denn dieses Zitat stammt vom ehemaligen israelischen Außenminister.